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Tagung 29./30. Juni

World Exhaustion in Latin American Literatures and Cultures/El agotamiento del mundo en las literaturas y culturas de América Latina

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Neues DFG-Forschungsprojekt

Post-globale Ästhetiken
Welt(er)schöpfung in lateinamerikanischen Literaturen des 21. Jahrhunderts

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In der vergangenen Dekade ist das optimistische Globalitätsparadigma, das auf kulturtheoretischer Seite seine Entsprechung in neuen universalistischen und kosmopolitischen Diskursen gefunden hatte, angesichts vieldimensionaler Krisenerfahrungen endgültig an ein Ende gekommen, ohne dass reale Vernetzungsphänomene dadurch obsolet geworden wären. In dieser Situation stellt sich nicht zuletzt die brennende Frage nach alternativen Konzepten von Globalität – auch und gerade in der Literatur. Die jüngsten Tendenzen lateinamerikanischer Literaturen können dabei als wegweisend für post-globale Ästhetiken weltweit gelten: Wie in keinem anderen Raum hat die Literatur hier gleichermaßen die Asymmetrien von Globalisierungsprozessen reflektiert und ist zugleich durch eine starke Anbindung an westliche Märkte und Erzählformen weltweit zirkuliert.

Untersucht wird ein breit angelegtes Korpus aus lateinamerikanischen Texten des 21. Jahrhunderts, wobei der Begriff der Welt(er)schöpfung in die Debatte um das Post-Globale eingebracht wird. Er richtet sich auf die Ambivalenz zwischen krisenhafter Erschöpfung von Globalisierungspraktiken und theoretischen Weltvorstellungen einerseits und produktiven, neue Imaginarien des Globalen entwerfenden Weltschöpfungsprozessen andererseits. Welt(er)schöpfung betrifft insbesondere Erzählungen rund um Ökologie, Anthropozän und Geopoetik, technologische Entwicklungen im Kontext der digitalen Revolution sowie epidemische Realitäten und Fiktionen, thematische Schwerpunkte des Projektes, die insbesondere in ihrer Verflochtenheit Aufschluss versprechen.

Der zentralen Forschungsfrage nach Phänomenen der Welt(er)schöpfung in post-globalen Literaturen Lateinamerikas soll in zwei komplementären Teilprojekten nachgegangen werden: Das erste Teilprojekt erarbeitet die literarische Formensprache post-globaler Ästhetiken und fragt nach neuen Weltentwürfen. Das zweite Teilprojekt untersucht die materiellen Aspekte der Literatur und macht kontextbezogene Ansätze der Produktions-, Zirkulations- und Rezeptionsforschung stark: Wie wird Weltliteratur in post-globalen Zeiten gemacht?

Das Projekt wird von der DFG gefördert. Die geplante Laufzeit beträgt drei Jahre.

 

Tagung

29-30 June 2022 | 9h - 18h

Writing the Post-Global in Latin America
Collapse and Conviviality

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Participation is possible in presence as well as via Zoom.
If you are interested, please register until June 24:

https://uni.koeln/86U2D